Wissenschaft im Musikkeller: Volles Haus beim 1. Brandenburger Science Slam in der Kulturfabrik Fürstenwalde

Zum ersten Mal fand in Fürstenwalde ein sogenannter Science Slam statt. Die Hochschulpräsenzstelle Fürstenwalde veranstaltete das wissenschaftliche Kurzvortragsturnier am 13.05. in der Kulturfabrik Fürstenwalde. Rund 160 Gäste zählten die Organisatorinnen bei der Veranstaltung.

Foto: Alexander Rentsch

Freitagabend, sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, 10 Minuten Vortragszeit, eine Bühne! Am 13.05.2022 stand die Wissenschaft auf dem Programm der Kulturfabrik. Die Präsenzstelle Fürstenwalde lud ein zum Science Slam, eine Art wissenschaftliches Kurzvortragsturnier, bei dem gestaunt, gelacht und gejubelt werden darf. Wo sonst Jazzkonzerte, Theater oder Lesungen stattfinden, präsentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Hochschulen des Landes Brandenburg dem Publikum ihr wissenschaftliches Thema. Der Kreativität der Vortragenden waren dabei keine Grenzen gesetzt. Einzige Vorgabe: Jeder hatte nur 10 Minuten Zeit.

Ein gelungener Abend

Rund 160 Gäste, ein Großteil davon aus Fürstenwalde und Umgebung, besuchten die Veranstaltung am 13.05. „Wir freuen uns, dass der Science Slam so gut angenommen wird. Das Publikum hat toll mitgemacht und hatte sichtlich Freude an der Veranstaltung“, resümiert Franziska Barth, Mitarbeiterin der Präsenzstelle Fürstenwalde. Das bestätigt auch ein Gast aus dem Publikum nach der Veranstaltung: „Das war ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger Abend. Ich freue mich auf eine Wiederholung!“  

Mathematik, Europa und die Akzeptanz von Innovationen

Natürlich hätte es die Veranstaltung so nicht geben können ohne die sechs Slammerinnen und Slammer, die mutig an diesem Freitagabend ihr Forschungsthema auf außergewöhnliche und kreative Weise präsentiert haben. Thematisch war die Bandbreite groß. Los ging es Hans Reimann, Master-Student von der Universität Potsdam, der auf sehr persönliche Weise ein Plädoyer für die Mathematik hielt. Darauf folgte Prof. Dr. Jürgen Neyer von der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Experte für europäische und internationale Politik. Ich seinem Slam ging es um die Frage, was das große Problem Europas ist und was wir aus der Geschichte lernen können. Den letzten Slam vor der Pause mit dem Titel „Innovationen & Akzeptanz“ präsentierte Bastian Prell, Wirtschaftsingenieur und Doktorand an der Technischen Hochschule Wildau. Nach knapp einer Stunde konnten die Gäste in einer kurzen Pause sich was zu trinken holen, ein bisschen frische Luft schnappen und der Musik von Thomas Strauch lauschen.

Science Poetry über das Lieben von Reptilien

Zu Beginn der zweiten Runde des Science Slams wurde es lyrisch. Annette Kaufhold, Biologin und Lehrerin am Bernhardinum in Fürstenwalde, stellte eigene Zeichnungen und Gedichte über das Paarungsverhalten von Reptilien vor. „Ein Science Poetry Slam“, fasste Moderatorin Lisa Marrold-Schwember nach dem Slam zusammen. Um Beziehung ging es auch im folgenden Slam. Julian Stähle, Astrophysics Student von der Universität Potsdam, präsentierte anschaulich den Zusammenhang von Physik und Musik beim „Blick hinter die Physik der Orgelpfeifen“. Den Abschluss machte Prof. Dr. Jörg Reiff-Stephan von der Technischen Hochschule Wildau. Er sorgte für Spannung beim Aufbau eines kleinen Tischchens mit verschiedenen Utensilien, die er für seinen Slam über die Hydroadhäsion benötigte. Am praktischen Experiment zeigte er dem Publikum, wie man Wasser zum Kleben nutzen kann.

Acht Siegerinnen und Sieger beim 1. Brandenburger Science Slam

Zum Schluss kamen alle Slammerinnen und Slammer nochmal auf der Bühne zusammen. Nach kurzem Auszählen der Punkte gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Siegerplatz, welches in einem Applaus-Stechen mündete. Hier war es eindeutig: Die Science Slam gewann Bastian Prell von der Technischen Hochschule Wildau. Er ist einer von acht Siegerinnen und Sieger des 1. Brandenburger Science Slams, der der zeitgleich an sieben Standorten im Land Brandenburg stattfand.

Auch Schirmherrin des Science Slams und Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle nahm an einer der Veranstaltungen teil. Sie betonte: „Wir brauchen eine Wissenschaftskommunikation, die aufklärt, die der Wahrheit verpflichtet ist, die die Köpfe & Herzen der Menschen erreicht – etwas wie den 1. Brandenburger Science Slam. Ich danke den sieben Präsenzstellen der Hochschulen unseres Landes, die dieses großartige Format ins Leben gerufen haben!“ Weitere Informationen zum gemeinsamen Science Slam der Präsenzstellen der Hochschulen des Landes Brandenburg: https://www.praesenzstellen.de/science-slam

 

Besucherstimmen


"In Zeiten globaler Krisen und sogenannter Fake News spielt eine fundierte Wissensaneignung eine elementare Rolle im gesellschaftlichen Leben. Der Science Slam der Präsenzstellen der Brandenburger Hochschulen und Universitäten  bewies auf unterhaltsame und kurzweilige Art und Weise, dass Wissenschaft auch außeruniversitär viele Bürgerinnen und Bürger ansprechen kann. Die Veranstaltung war ein Höhepunkt im Jubiläumsjahr der Stadt Fürstenwalde und ich hoffe auf weitere solch‘ durchdachte und informative Veranstaltungen."

Christian Köckeritz, Besucher des Science Slams am 13.05.22 in der Kulturfabrik Fürstenwalde


 

Videomitschnitte der Slams

Jörg Reiff-Stephan: Hydroadhäsion - Wie Wasser zum Kleben genutzt werden kann.

Hans Reimann: Wie wichtig ist Mathematik nun wirklich?

Weitere Videos des 1. Science Slams in der Kulturfabrik Fürstenwalde finden Sie hier

Ansprechperson Franziska Barth
Franziska Barth
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Lisa Marrold-Schwember
Technische Hochschule Wildau