Ein Abend für die brandenburgische Wissenschaft

Beim 2. Science Slam der Präsenzstelle Fürstenwalde war der Saal der Kulturfabrik ausgebucht. Acht Slammer:innen standen auf der Bühne und präsentierten ihre Forschungsthemen auf spritzige, kreative Art. Dabei sorgten sie für einige Aha-Momente und luden zum Nachdenken ein.

Der 2. Juni 2023 war ein Abend für die Wissenschaft in Fürstenwalde: Wissenschaftler:innen der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), der Technischen Hochschule Wildau, des Botanischen Gartens der Universität Potsdam, der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und des IHP-Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik Frankfurt (Oder) (IHP) waren dieses Mal dabei. Die Vielfalt der Slammer:innen deckte sich mit der Bandbreite an Forschungsthemen. So gab es akustische Eindrücke kommunizierender Nutzpflanzen wie Mais und Tabak. Sansevieria, besser bekannt als Bogenhanf, stand im Mittelpunkt dreier Abschlussarbeiten aus Potsdam. Welche Verbindung Salami auf Milchreis mit Mikrochips auf Wafern hat, erfuhr das Publikum im Vortrag des IHP, während die TH Wildau die Grenzen des Automatisierbaren analysierte. Sehr persönliche Bezüge zum Publikum stellten die beiden Vortragenden der Viadrina her, als sie Konfliktmanagement in Familien beleuchteten oder den Blick des Philosophen Platons auf die Fähigkeiten des Einzelnen richteten.

Alle acht Slammer:innen verstanden es, mit ihrem Thema Aufmerksamkeit zu erregen, zum Nachdenken anzustoßen und damit Wissenschaft salonfähig zu machen. Spürbar wurde das bei den Abstimmungsgesprächen, die nach jedem der 10-minütigen Vorträge in den Reihen des Saals lautstark stattfanden. Das Publikum bewertete alle Vorträge mit hohen Punktzahlen, wobei 100 Punkte die Bestnote bedeuteten. Am dichtesten dran war mit 99 Punkten Anna Dick von der Europa-Universität Viadrina. Die zertifizierte Mediatorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Center for Peace Mediation in Frankfurt (Oder) beschrieb in ihrem Beitrag das komplexe Thema der Friedens- und Konfliktlösung in Krisengebieten und erläuterte die Rolle von Mediation. Hierfür zog sie Parallelen zu ihrer eigenen Familiengeschichte und ihrer Rolle als älteste Schwester von 4 vier Geschwistern. Diese Mischung überzeugte das Publikum und lehrte es, dass Forschung aus Brandenburg international wie national von Bedeutung ist.

Die Veranstaltung in Fürstenwalde war eine von insgesamt sieben Science Slams im Land Brandenburg, die jeweils von einer brandenburgischen Hochschulpräsenzstelle organisiert wird. Bei allen sprach Dr. Manja Schüle, brandenburgische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) das Grußwort.

Die Vorträge aller Slammer:innen werden in Kürze online gestellt.

Anna Dick (Gewinnerin 2023)

Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

„Pizza, Öl und Runde Tische“

 

Tahmid Tusar, Alina Weber und Sarah Leonhardt

Botanischer Garten der Universität Potsdam

"Die widerspenstige Zähmung der Sansevieria"

 

Simon Wilbers

Technische Hochschule Wildau

"Grenze des Automatisierbaren"

 

Sebastian Schulze

IHP- Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik Frankfurt (Oder)

"Wafer Bonden: Eine Geschichte über Essen und Superhelden"

 

Yurii Boiko

Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

"Der Weg in den Bau des Murmeltiers und zurück"

 

Anja Binder

Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

"Und so sprach der Mais"

Science Slam 2023

Lisa Marrold-Schwember
Technische Hochschule Wildau
Ansprechperson Franziska Barth
Franziska Barth
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)